Das Erdbebenvorwarngerät von 1976 wurde aus dem Keller geholt
Und nun, nach über vierzig Jahren in der Versenkung wird das Erdbebenwarngerät, das seinerzeit so zuverlässig Erdbeben vorausgesagt hat, wieder seinen Dienst aufnehmen. Erste Untersuchungen durch Elektronikfachleuten werden bereits vorgenommen, um die damalige Technik dem aktuellen Stand anzupassen und vor allem auch die technischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte mit einfließen zu lassen. "Bis jetzt ist weltweit kein System bekannt, das Erdbeben so zuverlässig voraussagen kann, wie das einstige Vorwarngerät meines Vaters Rudolf. Und da wollen wir im kommenden Jahr 2025 aktiv anknüpfen!", so Barbara Himmelsbach, Geschäftsführerin der Himmelsbach GmbH.
6. Mai 1976 – plötzlich und völlig unerwartet konnte Rudolf Himmelsbach mit seiner Erfindung, einem Erdbebenvorwarngerät, das Erdbeben in Friaul-Julisch Venetien vorhersagen. Dieses tragische Erdbeben war das stärkste Erdbeben seit dem Jahr 1511. Es betraf 77 Gemeinden und führte dazu, dass 989 Menschen ums Leben kamen und 45.000 ihre Unterkünfte verloren. Rudolf Himmelsbach, der durchaus vorlaute Maschinenbauer, avancierte über Nacht zum Medienstar und erregte internationales Aufsehen in der Presse.
Im Laufe der Erdbebenserie 1976 machte Rudolf Himmelsbach die hochinteressante Beobachtung, dass sein elektronisches Messgerät, gedacht als Wünschelrutenersatz, schon Stunden vor Erdbeben eine Erhöhung der Erdstrahlung anzeigt.
Seine Vision war es, weltweit der Erdbebenlinien entlang Vorwarngeräte zu platzieren, die Vorwarndaten zentral zu erfassen, auszuwerten und mit Parallelregistrierungen seismologischer Institute zu vergleichen, um damit in Zukunft exakt das Epizentrum und die Stärke eines bevorstehenden Erdbebens Stunden vorher bestimmen zu können. Ziel sollte ein globaler Erdbebenvorwarndienst zum Schutz der Bevölkerung sein.
Trotz der Zuverlässigkeit und der erfolgreichen Vorhersagen in diesen Jahren 1976 - 1986, wurde das Gerät im Jahr 1989 unter Tränen in den Keller getragen. Mit der schmerzvollen Einsicht, dass es ohne Unterstützung von offiziellen Stellen nicht möglich war, das Gerät weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2025 wird Barbara Himmelsbach die Forschung zur Erdbebenvorwarnung wieder aktiv aufnehmen und dazu ein neues Netzwerk mit Forschungsinstituten und Universitäten für Geophysik, Meteorologie und Wellenausbreitung aufbauen.